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01.Jun
Das Ehrenamt
Mitglieder, die innerhalb eines Vereins ehrenamtlich ein Amt oder eine Funktion zum Wohle des Vereins annehmen, kann man getrost als Idealisten bezeichnen. Viele Mitglieder der Vereine sind glücklich, wenn anlässlich der Jahreshauptversammlung die Mitglieder in ihren Ämtern wieder gewählt werden.
Aber wehe, es wird einmal ein Amt frei, aus welchen Gründen auch immer, und es findet sich kein Nachfolger für diese Tätigkeit. Wie schleichend windet sich die Versammlung hin und her. Es traut sich keiner, jeder sucht nach einer Ausrede um nur kein Amt übernehmen zu müssen. Sogar die eifrigsten Kritiker, denen es auch nur um das Wohl des Vereins geht, stehen plötzlich nicht zur Verfügung. Wenn es jedoch um Verbesserungsvorschläge, oder wie man dies und jenes machen sollte, geht, sind sie mit dem Mundwerk immer dabei.
Wahrscheinlich hat jeder schon solche Situationen bei den Versammlungen erlebt und war froh, dass sich schließlich doch ein Mitglied breitschlagen ließ das eine oder andere Amt zu übernehmen. Vorstand oder Beisitzer, Obfrau, Obmann oder andere Ämter, es spielt doch keine Rolle, Hauptsache ist doch, das der Mensch, ein Mitglied unseres Vereins sich für diese Aufgabe zur Verfügung gestellt hat und nun mit seinem ganzen Interesse diese Funktion zum Wohl des Vereins ausfüllt.
Hinter diesem Ehrenamt in den verschiedensten Vereinen steckt sicherlich nicht nur Lob und Anerkennung. Für die unterschiedlichen Ämter gibt es ein nettes Gedicht von einem unbekannten Verfasser und dieses möchte ich hier einmal vorstellen. Die in Reimform gehaltenen Textzeilen sind sicherlich eine Analyse wert:
Willst du froh und glücklich leben,
lass kein Ehrenamt dir geben.
Willst du nicht zu früh ins Grab
lehne jedes Amt glatt ab.
So ein Amt bringt niemals Ehre
denn der Klatschsucht scharfe Schere.
Schneidet dir schnipp, schnapp
deine Ehre einfach ab.
Wie viel Mühe, Sorge, Plagen
Wie viel Ämter musst du tragen.
Gibst viel Geld aus, opferst Zeit
und der Lohn: Undankbarkeit
Selbst dein Ruf geht dir verloren,
wird beschmutzt vor Tür und Toren.
Und es macht ihn oberfaul
jedes ungewaschene Maul.
Ohne Amt lebst du so friedlich
und so ruhig und gemütlich.
Du sparst Kraft und Geld und Zeit,
wirst geachtet weit und breit
Drum rat ich dir im Treuen
willst du Weib und Kind erfreuen,
soll der Kopf dir nicht mehr brummen,
lass das Amt doch andren Dummen.
Wenn wir nun diese Zeilen, egal ob in einer Funktion als aktiver Vereinsmensch, oder als passives Mitglied in einem Verein, Revue passieren lassen, stellen wir fest, ja gerade so ist es auch bei uns in unserem Verein. Natürlich kann man mehrere Erkenntnisse zwischen den Zeilen lesen. Vielleicht möchten sie den einen oder anderen Punkt in Zukunft beherzigen. Dieses Gedicht bringt sicherlich eine Menge an versteckten Wahrheiten ans Tageslicht.
Jeder einzelne, der in seinem Verein ein Amt bekleidet, gleich in welcher Ebene hat sicher schon einmal die Undankbarkeit am eigenen Leib erfahren. Von verschiedenen Mitgliedern des Vereins kein entgegenkommen, im Gegenteil trotz Einbringens von 100 % an Man Power nur ein fast mit Mobbing gleichzusetzendes Verhalten.
So kann ohne zu lügen getrost behauptet werden, das in diesen Versen eine Menge Wahrheit liegt die zum Nachdenken anregen muss.
Ein wichtiger Hinweis in diesem Gedicht ist die Aufforderung für ein gemeinsames schönes Hobby als Freizeitgestaltung stets aktiv seine Mitarbeit anzubieten. Niemand sollte die Entscheidungen in seinem Verein nur vom Vorstand kommentarlos hinnehmen. Meinungen sind ebenso gefragt wie Kreativität, denn es kann doch nicht alles egal sein was Die vorhaben und beschließen. Die aktive Teilnahme an den Versammlungen, stärkt den von uns gewählten Funktionären den Rücken und bestärkt sie, ihre Aufgaben weiterhin mit viel Eigeninitiative wahrzunehmen. Es hilft ihnen dabei, negative Äußerungen wegzustecken die Ärmelhochzukrempeln und mit neuem Eifer und Elan an die vom Verein gestellten Aufgaben heranzugehen. Mit dieser Auffassung steht wohl niemand allein, denn negative Erfahrungen im Ehrenamt verpflichten doch jeden, es in Zukunft besser zu machen. Im Grunde geht es doch allen nur darum, unsere Freizeit bzw. unsere Hobbys schöner zu gestalten.
Liebe Funktionäre und Ehrenamtliche, lasst euch nicht abhalten von diesem Gedicht, macht weiter in eurer kreativen Aktivität. Denn oftmals sind es auch die Stillen, die euch danken für euren Einsatz den sie selbst nicht zu bringen bereit sind bzw. nicht leisten können.